Das Buchdorf Friedersdorf – Mühlbeck

Deutschlands 1. Buchdorf Mühlbeck-Friedersdorf wurde vom gleichnamigen Förderverein am 26. September 1997 gegründet. Vorbilder sind das Urbild aller Buchdörfer Hay-On-Wye in Wales, Redu in Belgien (das erste auf dem europäischen Kontinent) und Bredevoort in den Niederlanden.

Aus den anfangs 7 Antiquariaten sind inzwischen ein Dutzend geworden mit mehr oder weniger starker fachlicher Ausrichtung. Die Antiquariate bieten dem erfahrenen Sammler wie dem neugierigen Anfänger Gediegenes und Kurioses, Kostbares und Profanes, die Neuentdeckung oder das langgesuchte Lieblingsbuch. Im Laufe der Jahre soll die Zahl auf etwa 35 wachsen, ergänzt um verwandte Berufe wie Buchbinder, Buchdesigner und Kunsthandwerker aller Richtungen. Glas- und Holzkunst sind bereits vertreten.

Informationen: Homepage Buchdorf

Das Industrie und Filmmuseum

Filme „verknipsen“ ist einfach – drücken und fertig. Aber wer weiss schon, wie ein Film entsteht, wieviel Arbeitsschritte notwendig sind und unter welchen Temperatur- und Lichtbedingungen die Frauen und Männer in der Filmfabrik Wolfen bis in die 90er Jahre produziert haben?
Wer kennt schon die zum größten Teil selbst konstruierten Produktionsmaschinen der 30-70 Jahre der Filmfabrik Wolfen?
In einem früheren Fabrikgebäude aus dem Jahre 1909 wird Ihnen die Produktion von Kine- und Fotofilmen gezeigt. Nicht nur für Technikfreaks lohnt sich der Besuch. Ein historischer Streifzug durch die Geschichte von Agfa und ORWO lässt Unerwartetes zu Tage treten. Zahlreiche abwechslungsreiche Sonderausstellungen zur historischen und zeitgenössischen Fotografie bzw. Kinematographie runden die Thematik ab.

Informationen: Homepage Industrie- und Filmmuseum

Das Wasserzentrum Bitterfeld

Die Idee zur Neu- und Umgestaltung des sich nicht mehr in Betrieb befindlichen Wasserwerkes entstand im Rahmen der Weltausstellung (EXPO 2000).
Folge der Stillegung des Wasserwerkes im Jahre 1992 war der Verfall der gesamten Gebäude und der technischen Ausrüstungen. Ende dieses Industriedenkmals wäre sein Abriss gewesen. Fast ein Jahrhundert lang wurde in diesem Wasserwerk Trinkwasser für die Stadt und Umgebung aufbereitet.
Bitterfeld hatte zum Wasser schon immer intensivste Beziehungen. In der ferneren Vergangenheit über die unwiderbringlich verlorengegangene Auenlandschaft, während der jüngsten über die Absenkung der Grundwasserspiegel durch den Bergbau und in der Gegenwart durch die Entstehung einer neuen 25 km2 großen Wasserfläche. Bitterfeld wird eine Stadt am See sein. Diese Veränderungen werden nicht nur die entstehende Landschaft betreffen, sondern sich auch auf den gesamten Wasserhaushalt auswirken.
Das wieder zum Leben erweckte Wasserwerk mit seinen stillgelegte Anlagen bietet jetzt ein bizarres Eigenleben und liefert eine spannende Kulisse für solch ungewohnte Eindrücke.

Informationen: Projekt Wasserzentrum Homepage: Wasserzentrum

Haus Am See

Das Haus am See liegt am Nordufer des 6,5 km2 großen Muldestausees direkt gegenüber dem „Großen Goitzsche See“. Wesentlichen Anteil am Zustandekommen dieser Lehr-, Bildungs- und Begegnungsstätte hatten der damalige Bundesumweltminister Prof. Klaus Töpfer und der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt Osnabrück, Herr Fritz Brickwedde. Nach nur einjähriger Bauzeit wurde es am 4. Mai 1994 eröffnet.
Seit 1997 werden mehr als 60 Tierpräparate, Vogel-, Hornissen- und Wespennester ausgestellt. Um das Öko-Haus wurde ein Naturlehrgarten mit einem Heide- Kräuter- und Bauerngarten sowie einem tagebautypischen Sandmagerrasen und einem Steingartenbereich angelegt. Ein Flachwasserteich bietet einen Einblick in die Tier- und Pflanzenwelt dieses Lebensraumes.

Altjeßnitzer Irrgarten

Die Idee eines Irrgartens ist uralt, so dass man meinen könnte es gäbe viele solcher Architekturen auf der Welt. Früher dienten sie kultischen Zwecken, in der Barock- und der Rokokozeit waren Sie Ausdruck weltlicher Lebensfreude und galanten Zeitvertreibs.
Als besondere gärtnerische Leistungen waren sie Bestandteil feudaler Parks, wie auch der Altjeßnitzer Irrgarten, der vor ca. 250 Jahren zur Belustigung der Freiherren Leopold-Nikolaus von Ende im Schlossgarten von Altjeßnitz angelegt wurde.

Deutschlands ältester Irrgarten ist etwa 2500 Quadratmeter gross. Hat man endlich den Mittelpunkt erreicht, gilt es auf eine Kanzel zu steigen, von wo man einen Überblick über das gesamte Wegnetz hat. Die Gänge mit einer Breite von 1,50 m werden von Weissbuchenhecken mit einer Stärke von 75 cm und einer Höhe von 2,50 Meter gesäumt.
Besuchen sie doch einmal den Irrgarten, aber verirren sie sich nicht.

Informationen : Homepage Alt Jeßnitz

Die AGORA Halbinsel

Auf einer Fläche von 129 ha ist das weltweit größte Landschaftskunstprojekt entstanden. Hier finden Sie die Landschaftskunstwerke „Das Labyrinth“ des Polen Zenon Polus, „Die Kegel und Hügel“ der Franzosen Marc Babarit und Gilles Bruni, „Den verschwundenen Fluß“ von Herman Prigann, „Die schwimmenden Steine“ von Nadja Schmidt, „Die Haut“ von Hartmut Renner und die „AGORA“ nach einer Idee von Prof. Siegfried Knoll. Zu erreichen ist die Halbinsel über die B 100 von Bitterfeld in Richtung Wittenberg zwischen den Ortschaften Mühlbeck und Pouch.

Am Eingang zur Halbinsel befinden sich Parkplätze für ca. 900 Fahrzeuge. Weitere Informationen erhalten Sie unter dem Link „Kulturlandschaft“.

Ferropolis, die Stadt aus Eisen

In unserer unmittelbaren Nähe liegt Ferropolis, die Stadt aus Eisen. Die Entstehung dieser Stadt geht zurück bis in das Jahr 1998. Zu diesem Zeitpunkt begannen die ersten Diskussionen zum Umgang mit Industriefolgelandschaften. In diesem Zusammenhang führten erste Überlegungen des Bauhauses Dessau zu einer Projektidee mit Namen „Industrieelles Gartenreich“.

Ausgehend von dieser Idee wurden erste Überlegungen zur Schaffung einer Museums- und Veranstaltungsstätte mit Tagebaugroßgeräten angestellt. Eine Diplomarbeit am Bauhaus Dessau führte letztendlich zu der Idee von einer „Stadt aus Eisen“. Grundlage dieser Stadt sind 5 große Bagger und Absetzer aus dem ehemaligen Braunkohlentagebau Golpa-Nord, die nicht verschrottet wurden, sondern auf einer Halbinsel des Tagebaus arrangiert wurden. Ein Besuch dieser Baggerstadt lohnt sich, insbesondere dann, wenn er mit einem Besuch der größten Schienenfahrzeugausstellung des Braunkohlenbergbaus Deutschlands verbunden wird.

Informationen: Homepage Ferropolis

Kohle, Dampf, Licht

Für unsere Besucher haben wir vier Spaziergänge entwickelt, die sie per pedes oder per rad zurücklegen können. Dabei haben wir darauf geachtet, dass Sie viele Informationen über die Vergangenheit und die Gegenwart erhalten, die sonst nur im Verborgenen schlummern.

Das Motto unserer Spaziergänge lautet: „Wenn die Kohle alle ist ..“. Wenn Sie das Wörtchen Kohle auch im übertragenen Sinne für Geld (hierbei fallen mir noch viele andere Synonyme ein) verwenden, tut es dem Ganzen keinen Abbruch.

Informationen: Homepage Kohle, Dampf, Licht

Pegelturm

Als Landmarke und Symbol für die sich verändernde Landschaft wurde zwischen dem Ortsteil Bitterfeld und Mühlbeck ein Kunstwerk gesetzt. Direkt gelegen an der B100 steht der Pegelturm, erreichbar über eine Seebrücke, entworfen von Prof. Wolfgang Christ und Prof. Dr. Bollinger.

Turm und Brücke werden von schwimmenden Pontons getragen. Die 200 Meter lange Seebrücke, bestand aus 24 Pontons, war auf einer Seite über gleitende Stahlträger an 24 Betonpfählen verankert. Mit dem steigendem Wasser schwamm die Brücke an den Pfählen gesichert nach oben, mit ihr der Pegelturm, der auf einem Dorn, verankert in einem Fundament, Halt findet. Mit dem Sturm „Kyrill“ versank die Seebrücke im Januar 2007 und wurde 2009 neu aufgebaut. 274 Stufen einer Wendeltreppe führen hinauf zur Aussichtsplattform und wieder herunter. In 26 m Höhe bietet sich ein herrlicher Blick über die Landschaft. Nachts sind Pegelturm und Seebrücke durch ein farbiges Lichterspiel beleuchtet.